Der Besuch des Landesministers für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk, MdL , im oberen Wiesental, nutzte die CDU-Kreistagsfraktion zu einem informellen Gespräch mit dem Minister aus Stuttgart.

Der Besuch des Landesministers für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk, MdL , im oberen Wiesental, nutzte die CDU-Kreistagsfraktion zu einem informellen Gespräch mit dem Minister aus Stuttgart. Neben Peter Hauk begrüßte Fraktionsvorsitzender Paul Renz auch den Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Armin Schuster (CDU) im Schönauer Rathaus. In seinem Eingangsreferat streifte Hauk aktuelle landespolitische Themen wie die Stärkung und den Ausbau der Kinderbetreuung mit deutlich verbesserten finanziellen Zuwendungen an Städte und Gemeinden, informierte über die Forst-Reform mit der klaren Trennung von Staats-, Kommunal- und Privatwald und selbstverständlich sparte er auch spezielle Themen im ländlichen Raum nicht aus. In der anschließenden Diskussion wurde eine breite Themenpalette angesprochen, u.a. die Abgrenzungsproblematik landwirtschaftlicher Bruttoflächen als Voraussetzung für die Offenhaltung der Landschaft, die Änderung der Förderkulisse benachteiligter Gebiete, das Fütterungsverbot, Wolfs-Willkommenskultur, Änderung des Jagdrechts bis hin zum Insektensterben. Peter Hauk sprach von der Vision des Ministeriums, Techniken zu entwickeln, die viele Pestizide überflüssig machen sollen.

Die sich abzeichnende Haus- und fachärztlichen Versorgungsdefizite, insbesondere die Schwierigkeit in der Nachbesetzung von Hausarztpraxen im ländlichen Raum verfolgt die CDU-Fraktion mit Sorge. Über ein zukunftsweisendes Konzept informierten sich die Kreisräte im weiteren Verlauf der Sitzung im Gesundheitszentrum Dr. Honeck in Todtnau.
Dr. Martin Honeck, dessen Vater Dr. Thomas Honeck bereits 2005 das Gesundheitszentrum gründete, zeigte sich erfreut über das Interesse der Kreispolitiker. Das Gesundheitszentrum vereint eine allgemeinmedizinische Landarztpraxis mit anderen Fachrichtungen wie Neurologie, Urologie und Chirurgie sowie Physio- und Ergotherapie. Der Weg dahin war nicht einfach. Als schwierig sieht man in diesem Fall die Trennung von fachärztlichen und hausärztlichen Bereichen an. Allgemeinmediziner können aufgrund dieser Regelung viele Leistungen nicht mit den Krankenkassen abrechnen. Auch die Regelung, welche die Über- und Unterversorgung einer Region bestimmt, schafft Probleme. So hätte die Region beinahe ohne eine Unfallversorgung dagestanden. Da als Maßstab für die Versorgung immer die Bevölkerungsdichte herangezogen wird, hat dies die fachärztliche Versorgung in Todtnau zunächst nicht zugelassen. Daher hat es auch lange gedauert, bis Dr. Honeck eine Genehmigung von der Kassenärztlichen Vereinigung bekommen hat, Fachärzte in das Gesundheitszentrum zu holen.
Heute sind insgesamt 42 MitarbeiterInnen im Gesundheitszentrum beschäftigt. Eine Niederlassung in Schönau befindet sich zurzeit im Aufbau. Dr. Martin Honeck konnte berichten, dass man im Moment keine Nachwuchssorgen habe, da das Gesundheitszentrum einen sehr guten Ruf über die regionalen Grenzen hinaus habe.
Bei einem Rundgang durch das Zentrum konnten sich die CDU-Kreisräte einen durchweg positiven Eindruck von der Einrichtung verschaffen. Das Gesundheitszentrum, so die einhellige Meinung aus der Fraktion, habe Modellcharakter und wird bisherige Einzelpraxen ersetzen. Durch individuelle Arbeitszeitmodelle werden auch Einrichtungen im Gesundheitsbereich für Ärztinnen und Ärzte auf dem Land attraktiv. Fraktionsvorsitzender Paul Renz fasste abschließend zusammen, dass hier in Todtnau und Schönau Pionierarbeit geleistet wurde. Dank dem Engagement des Ärzteteams um die Herren Dr. Honeck ist das obere Wiesental gut versorgt.

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